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[15] Tiergarten heute und morgen

Quelle: „SED Tiergarten: Das war Moabit“

Jeder Bezirk hat seine Geschichte. Der Geschichte des Bezirks Tiergarten haben die Arbeiter unauslöschlich ihren Stempel aufgeprägt. Im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl ist Tiergarten einer der größten Industriebezirke Westberlins. In vielen Kämpfen der Arbeiter Berlins gaben die Kollegen der AEG Turbinenfabrik ein Beispiel, das die anderen Betriebe mitriss.
Große Grünanlagen umschließt unser Bezirk. Die Diplomaten und großen Geschäftsleute wussten sehr wohl, warum sie sich in der Vergangenheit in Tiergarten ihr Wohnviertel schufen.
Diese Gebiete sollten heute den Tiergartener Arbeitern als Wohnviertel zur Verfügung stehen. Eine völlig verfehlte Politik hat dies verhindert. An der Südgrenze unseres Bezirkes dominieren Hotelbauten amerikanischer Konzerne, an ein Wohnen im Hansa-Viertel ist für die Arbeiter gar nicht zu denken. Unerschwingliche Mieten sichern, dass nach wie vor die Arbeiter im Qualm der Betriebe wohnen und die Reichen Nutznießer der grünen Lunge von Berlin sind.
Aber selbst in den alten Arbeitervierteln, in der Beusselstraße, um den Stephanplatz und in der Schwindelschweiz ist für die Arbeiter durch die Übernahme des Lücke-Gesetzes das Wohnen zu einem Problem geworden. In der Perleberger Straße, in der Wiclefstraße, werden die ersten Läden aufgegeben, weil die Inhaber die erhöhten Mieten nicht mehr zahlen können. Andere werden ihnen folgen, zermalmt von der Konkurrenz des Bolle-Konzerns, von Hertie und Karstadt.

Immer mehr Tiergartener Bürger fragen sich, wie soll das weitergehen. Seit Jahren gibt es in Tiergarten eine SPD-Mehrheit, aber im Prinzip ist alles beim alten geblieben. Tiergarten hat nicht mehr und nicht weniger am Aufbau teilgenommen, als jeder x-beliebige andere Westberliner Bezirk, in dem die CDU die Mehrheit hat.
Wenn es anders werden soll, dann muss sich die SPD von der Koalitionspolitik mit der CDU freimachen und den sterilen Antikommunismus über Bord werfen. Gemeinsam könnten die Arbeiterorganisationen in Tiergarten sehr wohl erreichen, dass die schönsten Gegenden unseres Bezirks wirklich den Werktätigen zur Verfügung stehen, dass für die Jugend neue Sportanlagen geschaffen werden.
Unsere Partei setzt sich unermüdlich dafür ein, dass Westberlin befreit wird von der einseitigen Bindung an den Staat der Faschisten und Militaristen, dass in Westberlin eine selbständige Politik, die von den Interessen der arbeitenden Bevölkerung ausgeht, entwickelt wird.
Friede, Verständigung und Entspannung, statt kalten Krieg und Störenfriedpolitik, würden der Tiergartener Bevölkerung ihre Sorgen nehmen und ihnen eine gesunde und optimistische Perspektive geben.

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